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Heute schon gebloggt?

5 Gründe, warum Unternehmen einen Corporate Blog führen sollten

Große Konzerne in den verschiedensten Branchen tun es. Start-Ups tun es.  Und Marketingagenturen sowie bekannte Onlineanbieter tun es sowieso. Welchen Mehrwert ein Corporate Blog deinem Unternehmen bringt und warum auch du schnellstens damit anfangen solltest, verrate ich dir im folgenden Beitrag. 

Photo by Clark Tibbs on Unsplash.
Photo by Clark Tibbs on Unsplash.

Blogs sind so vielseitig wie kaum ein anderes Kommunikationsinstrument. Sie ermöglichen Unternehmen ihren kommunikativen Handlungsspielraum zu erweitern und klassische Kanäle auszuweiten. Sie geben einem Unternehmen ein Gesicht, eine persönliche Note und schaffen die Grundlage für nachhaltiges Vertrauen.

 

Was vor einigen Jahren noch hauptsächlich Privatpersonen vorbehalten war, die in ihrer Freizeit Erfahrungen und Meinungen zu verschiedensten Themen teilten, wird heute hochprofessionell betrieben. Immer mehr Unternehmen auf der ganzen Welt greifen auf einen Corporate Blog zurück. Laut einer Studie des Content Marketing Institutes setzten im Jahr 2018 79 Prozent aller befragten Unternehmen auf den Corporate Blog als zentrale Content-Marketing-Maßnahme. Allein der Suchbegriff „Marketing Blog“ liefert 3,1 Mrd. Ergebnisse auf Google (2020). Kein Wunder, bildet das Medium doch den zentralen Dreh- und Angelpunkt des gesamten Unternehmenscontents und gilt es doch als effektivstes Instrument, um User von den Suchmaschinen auf die eigene Website zu locken.

 

 

Folgende 7 Gründe zeigen, warum auch dein Unternehmen einen Corporate Blog aufbauen sollte:  

1. Positionierung als Experte

Durch ein regelmäßiges Bloggen über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen in der Branche können Unternehmen ihre Fachkompetenz nach außen hin sichtbar machen. Sie demonstrieren, was sie zu bieten haben und welch große Expertise inhouse vorhanden ist. So erweist sich das Unternehmen als interessanter Ansprechpartner für KundInnen, Lieferanten, JournalistInnen, Partner und andere Stakeholder. 

2. Relevantes, eigengesteuertes Medium

Der Unternehmensblog kann als sicherer Hafen für den eigenen Content gesehen werden. Denn im Sinne von „Owned Media“ hat das Unternehmen neben der vollständigen Kontrolle über die Inhalte, auch die Entscheidungsfreiheit über den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Außerdem existieren Blogbeiträge solange, wie das Unternehmen es möchte – im Gegensatz zu Social Media-Content, der oft schon nach kurzer Zeit aus dem Feed der NutzerInnen verschwindet. Zahlen gefällig? Die Lebensdauer von Facebook-Posts beträgt 5 Stunden, bei Instagram 21 Stunden, bei LinkedIn 24 Stunden und bei Twitter gar nur 18 Minuten. Blogposts weisen mit 2 Jahren (!) die höchste Lebensdauer auf.

3. Steigerung der (digitalen) Reputation

Blogs tragen maßgeblich dazu bei, die digitale Reputation deines Unternehmens aufzubauen und das eigene Erscheinungsbild im Web maßgeblich zu verbessern. Des Weiteren kann das Ansehen gesteigert werden, indem Stakeholder, JournalistInnen und andere Entscheidungsträger relevante Beiträge zitieren und verlinken. 

4. Hilfreich beim Recruiting

Außerdem dient ein Corporate Blog als hilfreiches Tool für die Personalbeschaffung. Indem über den beruflichen Alltag geschrieben wird und einzelne Aufgabenfelder vorgestellt werden, können sich BewerberInnen einen sehr guten ersten Eindruck vom Unternehmen machen. Dadurch kann sich der Betrieb als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und zieht die Aufmerksamkeit von Fachkräften auf sich, die sich andernfalls möglicherweise nicht für das Unternehmen interessiert hätten. 

5. Optimierung Stakeholderkommunikation

Ein Unternehmensblog ermöglicht einen direkten Draht zu KundInnen und kann dahingehend genutzt werden, um schnell auf Bedürfnisse und Wünsche der User zu reagieren. KundInnen können unkompliziert Kontakt aufnehmen und auch in Form von Kommentaren kontribuieren. Auch im Umgang mit MedienvertreterInnen kann ein Corporate Blog wertvoll sein. Der Blog kann als Ergänzung zum Versand von Pressemitteilungen genutzt werden, indem sich dort gut aufbereitetes Pressematerial findet. Im Gegensatz zu den versendeten Pressemitteilungen stoßen JournalistInnen bestenfalls bei ihrer Online-Recherche auf den Blogpost oder werden von Dritten aufmerksam gemacht. Deswegen ist es empfehlenswert, auf der Unternehmenswebsite sowie im Pressebereich auf den Blog hinzuweisen. 

How to blog?

Vor allem geht es darum, Inhalte anzubieten, die nicht primär die eigenen Produkte oder Dienstleistungen vermarkten. Vielmehr gilt es, Antworten auf wichtige Fragen und Einblicke in die Kompetenzen eines Unternehmens zu geben, Lösungsansätze für Problemstellungen sowie Herausforderungen in der Branche bereitzustellen sowie Erfahrungsberichte zu veröffentlichen. Verschiedene Content-Formate wie Bildergalerien, Videos oder Infografiken helfen, die Inhalte abwechslungsreicher zu gestalten.

 

Dafür müssen die Bedürfnisse der LeserInnen verstanden werden und der richtige Ton an den Tag gelegt werden. Gegenüber anderen Kanälen geht die blogbasierte Kommunikation mit spezifischen Erwartungen, besonders was die Aktualität bzw. Frequenz oder die sprachliche Präsentation der Inhalte betrifft, einher. Empirischen Untersuchungen zufolge beeinflusst der „konversationale Ton“, welcher meist in Blogs angeschlagen wird, die Zufriedenheit und das Vertrauen der LeserInnen in das Unternehmen positiv. Um eine wiederkehrende Aufmerksamkeit zu erhalten, sollte der Blog

  • einen inhaltlichen Mehrwert für den User bieten,
  • authentisch, persönlich und lebensnah sein,
  • regelmäßig aktualisiert werden. 

 

This little thing called SEO…

Wer Corporate Blogging betreibt, kommt auch an dem Thema SEO nicht vorbei. Die beiden Aspekte sind unmittelbar miteinander verknüpft, denn damit ein Blog ein wirkungsvolles PR- und Marketing-Instrument darstellen kann, müssen die Beiträge erst einmal gefunden werden – am wahrscheinlichsten geschieht dies über eine Suchmaschine. Aber das ist ein anderes Thema, wozu ich wahrscheinlich schon bald blogge.

Quellen und weiterführende Informationen:

 

Eichmeier, D. & Eck, K. (2014). Die Content-Revolution im Unternehmen: Neue Perspektiven durch Content-Marketing und -Strategie. Freiburg, München: Haufe.

Eck, K. (2007). Corporate Blogs. Unternehmen im Online-Dialog zum Kunden. Zürich: Orell Füssli.

Kielholz, A. (2008). Online-Kommunikation: Die Psychologie der neuen Medien für die Berufspraxis. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

Schmidt, J. (2008). Weblogs in Unternehmen. In: Walsh, G., Hass, B., Kilian, T. Web 2.0: Neue Perspektiven für Marketing und Medien. Heidelberg: Springer.

Schmiedt-Binderlehner, I. (2019, 4. Oktober). Corporate Blog als Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation. [Blogpost]. Abgerufen unter https://www.ikp.at/corporate-blog-als-dreh-und-angelpunkt-der-kommunikation/